Tagesausflüge des Projektkurses „Auschwitz – Gegen das Vergessen“
Eigentlich wäre der Projektkurs der Q1 in der vergangenen Woche im Rahmen einer Studienfahrt In Auschwitz gewesen, um sich vor Ort intensiv mit dem Holocaust und dem Vernichtungslager auseinanderzusetzen. Doch die Pandemie hat auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir mussten die Fahrt kurzfristig absagen. Nun fanden die Verbrechen des Nationalsozialismus aber auch hier bei uns vor Ort statt, sodass der Projektkurs entschied, sich regionaler orientiert mit der Thematik auseinander zu setzen.
Am Dienstag, 08.02.22 ging es auf nach Köln, Ziel war das EL-DE Haus, ein Gebäude mit wechselvoller Geschichte und in der NS-Zeit Gestapo-Hauptquartier. Die Besichtigung der Zellen im Keller des Gebäudes konnten einen Eindruck vom Terrrorregime des NS vermitteln. Neben politischen Häftlingen und Zwangsarbeitern saßen in den Zellen immer wieder auch Jugendliche ein, die sich der Gleichschaltung des NS verweigerten. Nach einer kurzen Mittagspause ging es im Nachmittag in der südlichen Kölner Innenstadt weiter. Zwischen Severinstor und Volksgarten besuchten wir Orte des Widerstands gegen den NS, wie zum Beispiel die Elsasstraße, wo ein Aufmarsch der SA unter anderem mit Blumentöpfen und Bügeleisen beworfen wurde, oder den Rosengarten im Volkspark, einem beliebten Treffpunkt der „Edelweißpiraten“.
Am Mittwoch darauf waren die Schüler:innen in Kamen auf den Spuren der Stolpersteine unterwegs. Die Schüler:innen hatten meist zu zweit zu den Menschen hinter den Stolpersteinen recherchiert und schilderten dann vor Ort ihren Mitschüler:innen anschaulich das Schicksal der deportierten Kamener Jüdinnen und Juden. Eine Gruppe hat sich zudem mit Gedichten befasst, die von KZ-Insassen in Auschwitz verfasst und aus dem Lager geschmuggelt wurden.
Den Abschluss unsere Ausflüge stellte am Donnerstag, 10.02. der Besuch der Steinwache in Dortmund dar. Auch hier war wieder der NS-Terror gegen Juden, Kommunisten und andere sog. Volksfeinde Thema und wurde sehr anschaulich und kompetent dargestellt. Komplettiert wurde der Ausflug mit einem kleinen Stadtrundgang durch Dortmund, bei dem zentrale Ort vormals jüdischen Lebens sowie der NS-Diktatur aufgesucht wurden.
(Text & Fotos: Sebastian Lenz)