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Soziales Lernen

SOL / "Soziales Lernen" gehört zum Alltag unserer Schule

Wenn Sozialkompetenz zu den Basiskompetenzen gezählt wird und Teamfähigkeit eine Schlüsselqualifikation ist müssen möglichst viele kooperierende Methoden auf den Weg gebracht werden, um Kinder in die Situationen zu führen, in denen sie ein dazu geeignetes Handlungsspektrum entdecken und ausprobieren können.

Jede Schule und jeder Kindergarten wird sehr schnell bei dem Versuch an seine Grenzen stoßen, elterliche Pflichten und elterliche Umsorge zu ersetzen, oder ausgleichen zu wollen. Dies ist auch nicht die Aufgabe einer Schule. Jedoch kann eine Schule in ihrer täglichen Erziehungsarbeit die Kinder dabei fördern und unterstützen, sie einzuführen, sie einzubinden, sie bekannt zu machen mit ihren Pflichten und Rechten, sie altersgemäß auszubilden für ein Zusammenleben in der Gemeinschaft, ihre Fähigkeiten zu schulen und ihre Fertigkeiten herauszustellen, ihnen die notwendige Kenntnis und Handlungssicherheit angedeihen zu lassen um in unserer Gesellschaft aufzuwachsen, heranzuwachsen und erwachsen zu werden. Dieses Förderprogramm im 5. Schuljahr unserer Schule haben wir im Stundenplan S O L genannt: SO Z I A L E S  L E R N E N

Ein Lernerfolg hängt eben auch davon ab, ob und wie das Zusammenleben in einer Schulklasse die Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes stützt und fördert.

Das 5. Schuljahr hat sich damit die Aufgabe gestellt die Kinder an ein gemeinsames Verständnis zu Begriffen und Eigenschaften heranzuführen, die als Grundlagen notwendig sind um zukünftig ein gedeihliches, ein friedliches Zusammenleben und ein Zusammenarbeiten von Menschen zu ermöglichen und dabei ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen.

In enger Kooperation mit der Didaktik des Fachunterrichtes, aber auch im Austausch mit den Angeboten im außerunterrichtlichen Zusammenleben in unserer Schule, ist damit ein Erziehungskonzept zur Entwicklung und Förderung von SOZIALKOMPETENZ UND LERNORGANISATION entstanden. Sozialkompetenz bedeutet hierbei, die Individualität seiner Mitmenschen ermessen zu können, ihr Denken und Handeln zu verstehen und richtig zu deuten, Annäherung, Akzeptanz und Kooperation anzustreben und zuzulassen, sowie Verantwortung zu übernehmen und sich verantwortlich zu fühlen für sein eigenes Tun und Handeln.

Dabei soll mitgewirkt werden, ein friedfertiges Zusammenleben an jedem Ort auf dieser Welt möglich werden zu lassen. Lernorganisation bedeutet an dieser Schule konkret, sich auf unterschiedliche Wege einzulassen und die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entdecken, sie auszuprobieren, auszubilden und einzusetzen. Die SchülerInnen probieren dabei unterschiedliche Arbeitstechniken aus und reflektieren über ihren eigenen Arbeitsstil. Dadurch lernen sie, wachsende Fähigkeiten in unterschiedliche Zusammenhänge einzusetzen und neue Anforderungen anzunehmen. Die in diesem Förderkonzept des 5. Schuljahres aufeinander aufbauenden Übungen handeln von Ehrgeiz, Konzentration, Disziplin, laut und leise zu sein, lustig und ernst zu sein, Aggressivität und Freundlichkeit, Kooperation, Vertrauen, Individualität und vielem mehr.

In den höheren Jahrgängen – ab Klasse 6 – wird die Verantwortung und somit das Planen und das Durchführen der SOL Stunden mehr und mehr in die Hände der Schüler (selbstverständlich in Unterstützung und Begleitung des Klassenlehrers) gegeben. Hierzu eignet sich unter anderem die Durchführung des Klassenrates. In der regelmäßig stattfindenden Gesprächsrunde machen es sich die SchülerInnen, in Zusammenarbeit und Unterstützung mit dem Klassenlehrer, zum Schwerpunkt, konkrete Anliegen der Klassengemeinschaft zu besprechen und dafür weitestgehend einvernehmliche Lösungen zu finden.

Aus dieser Methode ergeben sich weitere Ziele, die das Zusammenleben der Schüler im Schulalltag positiv beeinflussen. Dazu gehören die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt, die Entwicklung und Stärkung der Selbstverantwortung des Kindes, sowie eine kooperative Arbeit und eine gegenseitige Verantwortlichkeit. Da unsere Lebenswelt kein statisches Gebilde ist, im Gegenteil ständig in Bewegung und im Wandel begriffen ist, müssen wir uns somit im Alltag auch immer neuen Anforderungen stellen und uns immer neu bewähren. Eine verantwortungsbewusste Lebensführung verlangt uns damit sehr viele Kenntnisse, Eigenschaften, Einsichten und Fertigkeiten ab. Aber kein noch so attraktives Lernprogramm kann uns Menschen auf all den Facettenreichtum der sich ständig verändernden Welt vorbereiten, uns für alle möglichen Eventualitäten vorprogrammieren und uns ganz bestimmt nicht vorausschauend trainieren.

Als Schule können wir allerdings versuchen möglichst viele kooperierende Methoden auf den Weg zu bringen um Kinder in die Situationen zu führen, in denen sie ein Handlungsspektrum entdecken und ausprobieren können, das ihnen Wissen vermittelt, sie erleben und damit ausprobieren und üben lässt, ihren Blick für den Facettenreichtum unserer Lebenswelt zu schärfen. Sich auf den Alltag einzulassen, Begriffe, die auch zukünftig für ein Zusammenleben und Zusammenarbeiten aktuell sein werden zu entdecken, zu erforschen, richtig zu deuten und zukünftig mit einem erweiterten Verständnis in das persönliche Denken und Handeln mit ein zu beziehen, all dies soll Bestandteil unserer Erziehungsarbeit sein.