Vize-Europameisterinnen aus der Gesamtschule
Anna Aehling und Wiebke Willebrandt lieben Fußball. Die beiden 17-Jährigen trainieren am Mädchen-Fußballinternat in Kaiserau. Vize-Europameisterinnen sind sie bereits geworden, die U17-WM in Uruguay steht bevor.
Die Fußball-Weltmeisterschaft ist nahe. Während weltweit die Fußballfans dem 14. Juni entgegenfiebern, an dem das erste Spiel ausgetragen wird, freuen sich Anna Aehling und Wiebke Willebrandt noch auf eine ganz andere WM. Am 13. November beginnt nämlich die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Uruguay. Wenn alles gut läuft, sind auch die beiden 17-Jährigen mit dabei, die im Mädchen-Fußballinternat in Kaiserau leben und trainieren.
Das Leben im Mädchen-Fußballinternat scheint auf den ersten Blick für Anna und Wiebke hart zu sein: Wenn viele ihrer Freunde nach der neunten Stunde Schule erst einmal entspannen können, geht es für sie direkt mit Training weiter. Betreuer, Lehrer und die Mädchen selbst wachen über einen anspruchsvollen Trainingsplan. Doch zum einen lieben die 17-Jährigen den Fußball und zum anderen zahlt sich die Mühe auch aus: Die beiden sind mit demU17-Team in Litauen Vize-Europameister geworden. Damit stehen ihre Chancen nicht schlecht, auch bei der Weltmeisterschaft in Uruguay dabei zu sein.
Anna Aehling und Wiebke Willebrandt wollten eigentlich den Europameister-Titel verteidigen. Im Halbfinale gegen England haben sie den Gegner noch mit einem 8:0 vom Platz gefegt. Im Finale gegen Spanien habe sich dann aber die Nervosität breitgemacht, ihr Team unterlag 0:2. Dennoch sind die beiden 17-Jährigen guter Dinge, „ich habe mich auf jedes Spiel gefreut“, sagt Anna mit einem breiten Lächeln. Die Mädchen hoffen, auch bei den noch kommenden Auftritten von ihrem Können überzeugen zu können, damit sie auch bei der WM dabei sein können.
Anna Aehling kommt aus Coesfeld, ist Verteidigerin und hat die Profi-Fußballerin Dzsenifer Marozsán als Vorbild, die zur Spielführerin der A-Nationalmannschaft ernannt wurde. Wiebke Willebrandt ist Torwartin, kommt aus Lippstadt – Herkunftsort von Fußballlegende Karl-Heinz Rummenigge – und blickt zu Manuel Neuer, Kapitän und Torhüter der Nationalmannschaft, auf. Die beiden leben in der Woche zusammen mit 11 anderen Mädchen im Fußballinternat in Kaiserau, am Wochenende dürfen die beiden nach Hause fahren, um Familie und Freunde zu besuchen und in den beiden Heimatvereinen mitzukicken. Wiebke spielt für die optimale Vorbereitung bei den Jungen mit. Die seien teilweise schneller, könnten härter schießen und setzten ihren Körper mehr ein. Auch Anna hat eine lange Zeit bei den männlichen Sportsfreunden mittrainiert, nach einer Verletzung hat sie sich aber in Absprache mit ihren Eltern dazu entschlossen, am Training der Frauen teilzunehmen. Schule und Fußball
Das Training und die vielen Fahrten, Spiele und Turniere müssen die beiden Mädchen zudem noch mit der Schule in Einklang bringen. Beide besuchen die 11. Klasse an der Gesamtschule Kamen, Schulleiter Frank Stewen attestiert den Fußballerinnen hervorragende schulische Leistungen und bezeichnet sie als „vorbildlich und herausragend“. Zwar bekommen die Schülerinnen auf ihren vielen Reisen Ersatzunterricht in den Hauptfächern, doch der Unterrichtsausfall bleibt trotzdem ein Problem. Anna Aehling und Wibke Willebrandt erzählen, dass ihre Mitschüler für sie häufig Material aus dem Unterricht sammeln, damit sie leichter den Lernstoff aufholen können. Sowieso komme das Fußballtalent der beiden 17-Jährigen gut bei ihren Mitschülern an. Zur Zeit der EM in Litauen kamen immer wieder Glückwünsche und Grüße direkt nach den Spielen an, auch Lehrer schrieben freundliche Worte in die Whatsapp-Gruppe der Stufe. Trotz einigen Einschränkungen, die das Leben am Fußballinternat mit sich bringt, sind die beiden Mädchen begeistert. Hier können sie intensiv ihrer großen Leidenschaft nachgehen und, wer weiß, vielleicht wartet ja auch eine Karriere als Fußballprofi auf die beiden erfolgreichen Kickerinnen. Kooperation zwischen Gesamtschule und Fußball-Internat Die Kooperation basiert auf einem Netzwerk von Schule, Leistungszentrum und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW), das garantiert, dass Talente auf Hilfe- und Serviceleistungen mit dem Ziel einer parallelen sportlichen und schulischen Karriereförderung zurückgreifen können. Die Gesamtschule ist 2009 über ein Zertifizierungssystem zur „Eliteschule des Fußballs“ ernannt worden und sichert eine hohe Ausbildungsqualität auf schulischer Ebene zu. Durch flexible Klausurtermine, enge und rhythmisierte Absprachen mit den Koordinatoren des Leistungszentrums und den Lehrern der Gesamtschule werden Lerninhalte für die Vorbereitung auf Prüfungen koordiniert, Unterrichtsstoff von Ausfallzeiten aufgrund von Sportveranstaltungen ausgetauscht und individuelle Förderung organisiert. Derzeit lernen zehn solcher Talente an der Gesamtschule, zwei Mädchen in Jahrgang 8, vier in Jahrgang 9, zwei in Jahrgang 10 und zwei in Jahrgang 11. Quelle: Hellweger Anzeiger (Stefan Milk, Philipp Stenger)
Die Fußball-Weltmeisterschaft ist nahe. Während weltweit die Fußballfans dem 14. Juni entgegenfiebern, an dem das erste Spiel ausgetragen wird, freuen sich Anna Aehling und Wiebke Willebrandt noch auf eine ganz andere WM. Am 13. November beginnt nämlich die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Uruguay. Wenn alles gut läuft, sind auch die beiden 17-Jährigen mit dabei, die im Mädchen-Fußballinternat in Kaiserau leben und trainieren.
Das Leben im Mädchen-Fußballinternat scheint auf den ersten Blick für Anna und Wiebke hart zu sein: Wenn viele ihrer Freunde nach der neunten Stunde Schule erst einmal entspannen können, geht es für sie direkt mit Training weiter. Betreuer, Lehrer und die Mädchen selbst wachen über einen anspruchsvollen Trainingsplan. Doch zum einen lieben die 17-Jährigen den Fußball und zum anderen zahlt sich die Mühe auch aus: Die beiden sind mit demU17-Team in Litauen Vize-Europameister geworden. Damit stehen ihre Chancen nicht schlecht, auch bei der Weltmeisterschaft in Uruguay dabei zu sein.
Anna Aehling und Wiebke Willebrandt wollten eigentlich den Europameister-Titel verteidigen. Im Halbfinale gegen England haben sie den Gegner noch mit einem 8:0 vom Platz gefegt. Im Finale gegen Spanien habe sich dann aber die Nervosität breitgemacht, ihr Team unterlag 0:2. Dennoch sind die beiden 17-Jährigen guter Dinge, „ich habe mich auf jedes Spiel gefreut“, sagt Anna mit einem breiten Lächeln. Die Mädchen hoffen, auch bei den noch kommenden Auftritten von ihrem Können überzeugen zu können, damit sie auch bei der WM dabei sein können.
Anna Aehling kommt aus Coesfeld, ist Verteidigerin und hat die Profi-Fußballerin Dzsenifer Marozsán als Vorbild, die zur Spielführerin der A-Nationalmannschaft ernannt wurde. Wiebke Willebrandt ist Torwartin, kommt aus Lippstadt – Herkunftsort von Fußballlegende Karl-Heinz Rummenigge – und blickt zu Manuel Neuer, Kapitän und Torhüter der Nationalmannschaft, auf. Die beiden leben in der Woche zusammen mit 11 anderen Mädchen im Fußballinternat in Kaiserau, am Wochenende dürfen die beiden nach Hause fahren, um Familie und Freunde zu besuchen und in den beiden Heimatvereinen mitzukicken. Wiebke spielt für die optimale Vorbereitung bei den Jungen mit. Die seien teilweise schneller, könnten härter schießen und setzten ihren Körper mehr ein. Auch Anna hat eine lange Zeit bei den männlichen Sportsfreunden mittrainiert, nach einer Verletzung hat sie sich aber in Absprache mit ihren Eltern dazu entschlossen, am Training der Frauen teilzunehmen. Schule und Fußball
Das Training und die vielen Fahrten, Spiele und Turniere müssen die beiden Mädchen zudem noch mit der Schule in Einklang bringen. Beide besuchen die 11. Klasse an der Gesamtschule Kamen, Schulleiter Frank Stewen attestiert den Fußballerinnen hervorragende schulische Leistungen und bezeichnet sie als „vorbildlich und herausragend“. Zwar bekommen die Schülerinnen auf ihren vielen Reisen Ersatzunterricht in den Hauptfächern, doch der Unterrichtsausfall bleibt trotzdem ein Problem. Anna Aehling und Wibke Willebrandt erzählen, dass ihre Mitschüler für sie häufig Material aus dem Unterricht sammeln, damit sie leichter den Lernstoff aufholen können. Sowieso komme das Fußballtalent der beiden 17-Jährigen gut bei ihren Mitschülern an. Zur Zeit der EM in Litauen kamen immer wieder Glückwünsche und Grüße direkt nach den Spielen an, auch Lehrer schrieben freundliche Worte in die Whatsapp-Gruppe der Stufe. Trotz einigen Einschränkungen, die das Leben am Fußballinternat mit sich bringt, sind die beiden Mädchen begeistert. Hier können sie intensiv ihrer großen Leidenschaft nachgehen und, wer weiß, vielleicht wartet ja auch eine Karriere als Fußballprofi auf die beiden erfolgreichen Kickerinnen. Kooperation zwischen Gesamtschule und Fußball-Internat Die Kooperation basiert auf einem Netzwerk von Schule, Leistungszentrum und dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW), das garantiert, dass Talente auf Hilfe- und Serviceleistungen mit dem Ziel einer parallelen sportlichen und schulischen Karriereförderung zurückgreifen können. Die Gesamtschule ist 2009 über ein Zertifizierungssystem zur „Eliteschule des Fußballs“ ernannt worden und sichert eine hohe Ausbildungsqualität auf schulischer Ebene zu. Durch flexible Klausurtermine, enge und rhythmisierte Absprachen mit den Koordinatoren des Leistungszentrums und den Lehrern der Gesamtschule werden Lerninhalte für die Vorbereitung auf Prüfungen koordiniert, Unterrichtsstoff von Ausfallzeiten aufgrund von Sportveranstaltungen ausgetauscht und individuelle Förderung organisiert. Derzeit lernen zehn solcher Talente an der Gesamtschule, zwei Mädchen in Jahrgang 8, vier in Jahrgang 9, zwei in Jahrgang 10 und zwei in Jahrgang 11. Quelle: Hellweger Anzeiger (Stefan Milk, Philipp Stenger)