Wie ein Neugeborenes denAlltag verändern kann
Babybedenkzeitprojekt an der Gesamtschule über drei Tage und zwei Nächte
Einmal die Verantwortung und Belastung erfahren, die ein Neugeborenes mit sich bringt. Einmal fühlen, wie ein Baby den Alltag verändert. Sieben Schülerinnen und Schüler stellen sich der ungewöhnlichen Aufgabe.
Plötzlich halten die Gesamtschüler Babys im Arm. Natürlich keine echten, geschweige denn eigene Kinder. Sondern realistisch nachempfundene Puppen, die mit 53 Zentimeter Größe und einem Gewicht von 3500 Gramm schon „echte Brocken“ sind. Und die anfangen, sich lautstark bemerkbar zu machen, wenn die Versorgungslage nicht stimmt. „Auf fehlende Kopfunterstützung, grobe Behandlung oder das Ignorieren der Bedürfnisse reagiert das Baby mit Weinen“, berichtet Gesamtschullehrerin Alexandra Grund, die das Projekt seit dem Jahr 2011 betreut. Sie hat dazu eine Schulung absolviert, um das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftskonfliktberatung des Kreises Unna durchgeführt wird, eigenständig zu betreuen. Ziel des Projekts, so Grund, sei unter anderem Teenagerschwangerschaften zu verhindern, denn bundesweit nehme die Anzahl schwangerer Mädchen zu. „Unsere Schüler und Schülerinnen haben in dem Projekt die Möglichkeit, die Verantwortung und Belastung, die ein Neugeborenes mit sich bringt, kennenzulernen“, so Grund. Sie sollten lernen, wie ein Baby ihren Alltag verändert, um eine realistische Einschätzung der Verpflichtungen von Eltern für ihr Kind zu erhalten.“
Drei Tage und zwei Nächte sind die Jugendlichen für das eigene Baby verantwortlich. Durchgeführt wird das Projekt im Biologieunterricht des achten Jahrgangs im Rahmen der Unterrichtseinheit „Sexualerziehung“. Dabei wird ein sogenannter Identifikationschip unlösbar am Handgelenk der sozusagen frisch gebackenen Eltern befestigt; nur wenn das „Baby“ diesen erkennt, ist eine Versorgung möglich – wie das Windeln wechseln, das Füttern und das auch immer mal wieder notwendige beruhigende Schaukeln.
Nach Abschluss des Projektes sollen die Schüler berichten, wie es ihnen ergangen ist an den Tagen und in den Nächten. Zusammen mit Heike Ledig von der Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Schwangerschaft und Familienplanung des Kreises Unna soll die Auswertung erfolgen, um die unterschiedlichen Nuancen des Schreiens zu beschreiben. Denn manchmal, so die Erfahrung, ist das Baby einfach nur nörgelig.
„Die Schülerinnen sollen lernen, wie ein Baby ihren Alltag verändert, um eine realistische Einschätzung der Verpflichtungen zu erhalten.“
Alexandra Grund, Lehrerin an der Gesamtschule Kamen
Die Puppe:
Die Puppe ist ein Simulator zum Üben. Sie empfindet realistisch den Tagesablauf eines Säuglings nach, indem sie mit verschiedenen Tagesrhythmen programmiert wird.
Der Chip erlaubt ausschließlich den Jugendlichen, das Baby zu versorgen.
Quelle: HA / Carsten Janecke 22.04.15
Einmal die Verantwortung und Belastung erfahren, die ein Neugeborenes mit sich bringt. Einmal fühlen, wie ein Baby den Alltag verändert. Sieben Schülerinnen und Schüler stellen sich der ungewöhnlichen Aufgabe.
Plötzlich halten die Gesamtschüler Babys im Arm. Natürlich keine echten, geschweige denn eigene Kinder. Sondern realistisch nachempfundene Puppen, die mit 53 Zentimeter Größe und einem Gewicht von 3500 Gramm schon „echte Brocken“ sind. Und die anfangen, sich lautstark bemerkbar zu machen, wenn die Versorgungslage nicht stimmt. „Auf fehlende Kopfunterstützung, grobe Behandlung oder das Ignorieren der Bedürfnisse reagiert das Baby mit Weinen“, berichtet Gesamtschullehrerin Alexandra Grund, die das Projekt seit dem Jahr 2011 betreut. Sie hat dazu eine Schulung absolviert, um das Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftskonfliktberatung des Kreises Unna durchgeführt wird, eigenständig zu betreuen. Ziel des Projekts, so Grund, sei unter anderem Teenagerschwangerschaften zu verhindern, denn bundesweit nehme die Anzahl schwangerer Mädchen zu. „Unsere Schüler und Schülerinnen haben in dem Projekt die Möglichkeit, die Verantwortung und Belastung, die ein Neugeborenes mit sich bringt, kennenzulernen“, so Grund. Sie sollten lernen, wie ein Baby ihren Alltag verändert, um eine realistische Einschätzung der Verpflichtungen von Eltern für ihr Kind zu erhalten.“
Drei Tage und zwei Nächte sind die Jugendlichen für das eigene Baby verantwortlich. Durchgeführt wird das Projekt im Biologieunterricht des achten Jahrgangs im Rahmen der Unterrichtseinheit „Sexualerziehung“. Dabei wird ein sogenannter Identifikationschip unlösbar am Handgelenk der sozusagen frisch gebackenen Eltern befestigt; nur wenn das „Baby“ diesen erkennt, ist eine Versorgung möglich – wie das Windeln wechseln, das Füttern und das auch immer mal wieder notwendige beruhigende Schaukeln.
Nach Abschluss des Projektes sollen die Schüler berichten, wie es ihnen ergangen ist an den Tagen und in den Nächten. Zusammen mit Heike Ledig von der Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Schwangerschaft und Familienplanung des Kreises Unna soll die Auswertung erfolgen, um die unterschiedlichen Nuancen des Schreiens zu beschreiben. Denn manchmal, so die Erfahrung, ist das Baby einfach nur nörgelig.
„Die Schülerinnen sollen lernen, wie ein Baby ihren Alltag verändert, um eine realistische Einschätzung der Verpflichtungen zu erhalten.“
Alexandra Grund, Lehrerin an der Gesamtschule Kamen
Die Puppe:
Die Puppe ist ein Simulator zum Üben. Sie empfindet realistisch den Tagesablauf eines Säuglings nach, indem sie mit verschiedenen Tagesrhythmen programmiert wird.
Der Chip erlaubt ausschließlich den Jugendlichen, das Baby zu versorgen.
Quelle: HA / Carsten Janecke 22.04.15