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Eröffnung der Lauf- und Walkingstrecke

Ständig Gründe finden, wieso man keinen Sport betreiben kann. Nach dem ersten Schweißtropfen die Motivation verlieren und heimkehren. Diese Hürden soll es für Jogger auf dem Sesekeweg nicht geben. Die Schüler, die eine Joggingstrecke mitsamt Beschilderung für den Sesekeweg entwickelt haben, geben Gas. Gestern war der Tag der Eröffnung, an dem sie Gäste von der Stadt und vom Lippeverband begrüßen konnten.  „Wir haben uns immer freitags nach dem Unterricht getroffen, um das Seseke-Projekt voranzutreiben. Ich habe das gern gemacht“, sagt Lea Krieger (17), eine von 16 Schülern der Gesamtschule Kamen, die für den Seseke-Uferweg eine Walking- und Jogger-Strecke entwickelt haben. Fünf Kilometer weit laufen und dabei auch noch lächeln – Gesamtschulleiter Frank Stewen versichert, dass das funktionieren kann. Denn unter dem Motto „Laufe mit einem Lächeln“ startete die Gesamtschule gemeinsam mit dem Lippeverband vor einem Jahr ein Sportprojekt, das zu mehr Bewegung anregen soll. Auch Ina Neumann (18) und Feyzullah Kiliz (18) haben bei dem Schulprojekt mitüberlegt, wie der Sesekeweg für Jogger beschildert werden kann. Gestern waren sie dabei, als die Fertigstellung der Beschilderung gefeiert wurde. Bevor es für die Eröffnungsgäste ans Laufen ging, mussten sie beweisen, dass sie Sitzfleisch besaßen. In der Studiobühne der Gesamtschule erläuterten verschiedene Redner den Hintergrund des Sportprojekts. „Man hat immer Ausreden gegen Sport“, so Schulleiter Stewen, der sich nun selbst fest vorgenommen hat, sportlich aktiver zu werden. Der Laufweg geht von der Fünf-Bogen-Brücke, die sich hinter dem Sportplatz befindet, bis hin zum Klärwerk in Bönen. Fünf Kilometer müssen Läufer für den Weg zurücklegen – aber woher die Motivation nehmen? „Wir haben Hinweisschilder entlang der Wege aufgestellt, die den Leuten dabei helfen sollen, den Ehrgeiz nicht zu verlieren“, so Sportlehrer Bernhard Krüger. Die insgesamt 37 Schilder, auf denen comicartige Strichmännchen abgebildet sind, enthalten kleine Anweisungen und sind außerdem noch mit QR-Codes ausgestattet, die man leicht mit dem Mobiltelefon einscannen kann. Hilfreiche Tipps regen dann zum Weiterlaufen an oder geben Warnhinweise, wie zum Beispiel „Walke in aufrechter Haltung“ und „Laufe nicht zu schnell“. Stressfreies Training mit möglichst wenig Belastung ist eine Grundvoraussetzung für den Ausdauersport, so Krüger. „Laufen ist wie Diät – wenn man zu schnell ganz viel will, macht man schlechte Erfahrungen und dann will man es nie wieder machen.“ „Wenn jeder mit seinem eigenen Tempo und dann noch mit einem Lächeln im Gesicht läuft, passiert so etwas nicht“, sagt Stewen. Das Projekt habe große Bedeutung für die Stadt Kamen, sagt Bürgermeister Hermann Hupe. Das Stadtoberhaupt wies darauf hin, wie die Seseke vor Jahrzehnten aussah. Damals war der Fluss ein Schmutzwasserlauf, eingezwängt in eine Betonrinne, von der sich die Kamener aus Sicherheitsgründen besser fernhielten. Die Uferwege waren nicht für Jogger erschlossen. „Deshalb muss jetzt die Chance genutzt werden“, so Raimund Echterhoff vom Lippeverband. Bleibt abzuwarten, ob Lea Krieger und ihre Freunde den Weg außer im Sportunterricht auch bald in der Freizeit nutzen werden. „Laufen ist wie Diät, wenn man zu schnell ganz viel will, macht man schlechte Erfahrungen und dann will man es nie wiedermachen.“ (Bernhard Krüger) Bürgermeister Hermann Hupe bezeichnete das Projekt als eine Bereicherung für die Stadt. Text: Hellweger Anzeiger
Foto 1: EGLV
Foto 2: Milk